The 'psychological preparation' of Satprem for his role as The Mother's confidant, as She narrated her experiences of the 'yoga of the cells' from 1951-1973.
This first volume is mostly what could be called the "psychological preparation" of Satprem. Mother's confidant had to be prepared, not only to understand the evolutionary meaning of Mother's discoveries, to follow the tenuous thread of man's great future unravelled through so many apparently disconcerting experiences - which certainly required a steady personal determination for more than 19 years! - but also, in a way, he had to share the battle against the many established forces that account for the present human mode of being and bear the onslaught of the New Force. Satprem - "True Love" - as Mother called him, was a reluctant disciple. Formed in the French Cartesian mold, a freedom fighter against the Nazis and in love with his freedom, he was always ready to run away, and always coming back, drawn by a love greater than his love for freedom. Slowly she conquered him, slowly he came to understand the poignant drama of this lone and indomitable woman, struggling in the midst of an all-too-human humanity in her attempt to open man's golden future. Week after week, privately, she confided to him her intimate experiences, the progress of her endeavour, the obstacles, the setbacks, as well as anecdotes of her life, her hopes, her conquests and laughter: she was able to be herself with him. He loved her and she trusted him. It is that simple.
(Brief von Satprem an Mutter)
Pondicherry, 28. Oktober 1956
Liebe Mutter, übermorgen, der 30., ist mein Geburtstag. Ich möchte meine innere Lage vor Dir ausbreiten, damit Du mir hilfst, eine Entscheidung zu treffen.
Ich befinde mich angesichts der gleichen Schwierigkeiten wie vor meiner Abreise nach Hyderabad, und ich beging die gleichen Irrtümer. Der Hauptgrund für diesen Zustand besteht einesteils darin, daß die Worte und die Ideen ihre Kraft über mich verloren zu haben scheinen, und zum anderen, daß der vitale Elan, der mich bisher führte, tot ist. Worauf kann sich jetzt mein Glaube stützen? Ich habe wohl noch einen Glauben, aber er ist vollkommen ABSTRAKT geworden. Das Vital arbeitet nicht mit, so bin ich völlig ausgetrocknet, treibe im Leeren, nichts scheint mir eine Richtung mehr zu geben. In mir gibt es keine Empörung, sondern nur eine Leere.
In diesem Zustand muß ich ohne Unterlaß an meinen Wald in Guyana oder an die Wege von Afrika denken, und an die Inbrunst, die mich belebte. Ich muß scheinbar mein Ziel vor mir haben und auf es zugehen. Es scheint auch, daß die äußeren Schwierigkeiten mir helfen, meine inneren Probleme zu lösen: in mir ist ein Bedürfnis nach einem "Element" - Meer, Wald, Wüste - nach einer Umgebung, mit der ich kämpfe und dank derer ich wachse. Hier entbehre ich irgendwie einen dynamischen Stützpunkt. In der Eintönigkeit der Tage hier scheint sich alles in mir zu zersetzen. Sollte ich nicht in irgendeinen Wald von Guyana zurückkehren?
Mutter, ich flehe Dich an im Namen von Dem, was mich zu Dir führte, gib mir die Kraft zu tun, WAS GETAN WERDEN MUSS. Du, die siehst und die kann, treff eine Entscheidung für mich. Du bist meine Mutter. Was auch meine Fehler, meine Schwierigkeiten sind, ich fühle mich so tief als Dein Kind.
Bernard
P.S. Wenn Du siehst, daß ich hier bleiben soll, dann gib mir die Aspiration und die Kraft, die erforderlich sind. Ich werde Dir gehorchen. Ich will Dir gehorchen.
(Mutters Antwort)
30.10.56
Man muß sich vor dem Zauber der Erinnerungen in acht nehmen. Das, was von den vergangenen Erfahrungen bleibt, ist ihre Wirkung in der Entwicklung des Bewußtseins. Aber wenn man ein Wiederaufleben einer Erinnerung anstrebt, indem man sich in die gleichen Umstände zurückversetzt, bemerkt man sehr schnell, daß sie ihrer Kraft und ihres Zaubers beraubt wurden, denn sie haben ihre Nützlichkeit für den Fortschritt verloren.
Du hast das Stadium überschritten, wo der Urwald und die Wüste Deinem Wachstum dienen könnten. Sie brachten Dich in Beziehung mit einem größeren Leben als das Deine und erweiterten die Grenzen Deines Bewußtseins. Aber jetzt brauchst Du etwas anderes.
Dein ganzes Leben hat sich bis jetzt auf Dich selbst bezogen. Alles, was Du getan hast, selbst die scheinbar selbstloseste und am wenigsten egoistische Handlung, geschah im Hinblick auf Dein Wachstum oder Deine persönliche Erleuchtung. Es ist Zeit, für etwas anderes als für Dich selbst zu leben, für etwas anderes als Deine eigene Individualität.
Öffne ein neues Kapitel Deiner Existenz. Lebe nicht mehr, um Dich selbst oder Dein Ideal zu verwirklichen, so hoch es auch sein mag, sondern um einem ewigen Werk zu dienen, das Deine Individualität allerseits überschreitet.
Mutter
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