The 'psychological preparation' of Satprem for his role as The Mother's confidant, as She narrated her experiences of the 'yoga of the cells' from 1951-1973.
This first volume is mostly what could be called the "psychological preparation" of Satprem. Mother's confidant had to be prepared, not only to understand the evolutionary meaning of Mother's discoveries, to follow the tenuous thread of man's great future unravelled through so many apparently disconcerting experiences - which certainly required a steady personal determination for more than 19 years! - but also, in a way, he had to share the battle against the many established forces that account for the present human mode of being and bear the onslaught of the New Force. Satprem - "True Love" - as Mother called him, was a reluctant disciple. Formed in the French Cartesian mold, a freedom fighter against the Nazis and in love with his freedom, he was always ready to run away, and always coming back, drawn by a love greater than his love for freedom. Slowly she conquered him, slowly he came to understand the poignant drama of this lone and indomitable woman, struggling in the midst of an all-too-human humanity in her attempt to open man's golden future. Week after week, privately, she confided to him her intimate experiences, the progress of her endeavour, the obstacles, the setbacks, as well as anecdotes of her life, her hopes, her conquests and laughter: she was able to be herself with him. He loved her and she trusted him. It is that simple.
Pondicherry, 9. April 1957
Mutter,
Ich möchte mich vor Deine Füße werfen und Dir mein Herz öffnen - aber ich kann es nicht. Ich kann es nicht.
Denn ich sehe, wenn ich mich jetzt hingebe, dann ist es um mich geschehen und es bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Tage im Aschram zu beenden. Und alles in mir empört sich gegen diese Idee. Bei dem Gedanken, als General-Sekretär des Aschrams zu enden, wie Pavitra, bekomme ich einfach eine Gänsehaut. Es ist unsinnig und ich entschuldige mich für diese Sprache, Mutter, denn ich bewundere Pavitra - aber es ist stärker als ich, ich kann nicht, ich will nicht so enden.
Seit einem Jahr bin ich von dieser Idee hypnotisiert, daß ich verdammt bin, hier zu bleiben, wenn ich nachgebe. Ich entschuldige mich noch einmal für diese unsinnige Sprache, denn ich weiß wohl, daß das keine Verdammnis ist, aber ein Teil in mir empfindet es so.
Ich bin so angespannt, daß ich nicht einmal mehr die Augen schließen will, um zu meditieren, aus Furcht nachzugeben. Und ich verfalle allen möglichen Irrtümern, die ich schrecklich finde, einfach weil der Druck in manchen Augenblicken zu stark ist und ich buchstäblich ersticke. Mutter, ich bin ein jämmerlicher Schüler.
Ich merke, daß ich den ganzen Fortschritt verloren habe, den ich in den ersten beiden Jahren machen konnte, und daß ich wie am Anfang bin, schlechter als am Anfang - als ob alle meine Kräfte zerstört wären, mein ganzer Glaube an mich selber zerbrochen - das geht so weit, daß ich mich manchmal verfluche, hierher gekommen zu sein.
So ist es, Mutter. Ich empfinde zutiefst meine Unwürdigkeit. Ich bin das Gegenteil von Satprem, unfähig zu lieben und mich zu geben. Alles ist versiegelt.
Was tun? Ich wollte Dich um die Erlaubnis bitten fortzugehen, sobald das Buch beendet ist (ich bin nur deshalb darauf versessen, es zu beenden, weil es mich von der Vergangenheit befreit, die es darstellt). Ich erwarte nichts von der Welt, außer ein wenig äußeren Raum, mangels eines anderen Raumes.
Bernard
P.S. Wenn ich weggehe, weiß ich dennoch, daß ich wieder hierhin kommen muß ... Alles ist gegensätzlich und aus diesem Widerspruch KANN ICH NICHT HERAUSKOMMEN.
(Mutters Antwort)
11. April 1957
Mein liebes Kind,
Ich habe Deinen Brief gelesen und hier die Antwort, die mir unmittelbar kam. Ich füge die Versicherung hinzu, daß sich nichts geändert hat und sich nichts ändern kann in meiner Beziehung zu Dir und daß Du immer mein Kind bist und sein wirst - denn das ist die Wahrheit Deines Wesens.
Hier was ich geschrieben habe:
Du hast Dir in Deiner Unwissenheit ein Wahnbild Deiner Bestimmung erdacht und dann hast Du aus diesem Wahnbild ohne Realität ein Schreckgespenst gemacht, um das sich der ganze Widerstand Deiner äußeren Natur kristallisiert hat.
Die Unwissenheit ist zweifach:
- im Universum gibt es nicht - kann es nicht zwei gleiche Schicksale geben;
- es ist unausweichlich das Schicksal eines jeden, das sich für ihn erfüllt, und je näher er dem Göttlichen ist, um so mehr nimmt dieses Schicksal göttliche Qualitäten an.
Dies sei gesagt, damit Du Dich nicht mehr von einer imaginären und unbegründeten Möglichkeit hypnotisieren läßt.
Ich bin immer mit Dir.
Mutter
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